Die Steuerhinterziehung und die Strafe in Tagessätzen

Steuerhinterziehung ist ein beliebter Sport bei den Reichen dieses Landes. Welche Größenordnung dieses Verbrechen hat, zeigt sich an der kürzlichen Verurteilung eines bekannten Fußballspielers.
Doch auch der kleine Mann übt regelmäßig Steuerhinterziehung, ohne dass es ihm möglicherweise bewusst ist.
Steuerhinterziehung beginnt im Grunde bereits bei geringfügig inkorrekten Angaben
Die eine oder andere erhöhte Kilometerangabe bei der Pendlerpauschale beispielsweise ist, juristisch gesehen, eine Steuerverkürzung. Auch diese kann als Steuerhinterziehung geahndet werden.
Die Strafen für Steuerhinterziehung
Die Strafen für eine Steuerhinterziehung hängen sehr stark von der Art und Weise der Steuerhinterziehung, dem Wohnort des Steuerhinterziehers und der Summe ab, die dem Fiskus vorenthalten wurde.
Obwohl es für die Strafbemessung keine gesetzlichen Festlegungen gibt, gibt es doch Orientierungshilfen der Oberfinanzdirektionen. So hat sich durchgesetzt, dass ab einem Hinterziehungsbetrag von 1000 € eine Gefängnisstrafe winkt.
Der Strafbefehl bei Steuerhinterziehung
Wer unter diesem Betrag liegt oder wem die Beamten beim Finanzamt wohlgesonnen sind, erhält keine Strafe, sondern einen Strafbefehl. Dieser wird ohne Gerichtsverfahren von der Staatsanwaltschaft ausgestellt.
Erkennt der Steuerschuldner diesen Strafbefehl an, ist er vorbestraft und muss meist eine Strafe (Nomen ist Omen) akzeptieren. Selbstverständlich kann er dagegen auch vorgehen.
Strafbefehle und die Umwandlung in eine Geldstrafe
Es gibt auch Strafbefehle, die nach Rücksprache mit dem Steuerschuldner und dessen Anwalt in eine Geldstrafe umgewandelt werden.
Das hat eine strafbefreiende Wirkung. Der Schuldner muss zwar die Strafe löhnen, ist aber nicht vorbestraft.
Wie berechnen sich die Tagessätze bei Steuerhinterziehung
Trifft alles dies nicht zu, können sowohl Staatsanwaltschaften über den Strafbefehl als auch Gerichte eine Strafe nach Tagessätzen bemessen. Nach Tagessätzen bedeutet, dass die Justiz feststellt, wie viele Euro der Steuerschuldner pro Tag derzeit verdient, also 1/30 des Monatslohns. Deshalb ist der Tagessatz bei jedem Steuerschuldner unterschiedlich.
Der Höchstsatz für Tagessätze bei Steuerhinterziehung
Der Höchstsatz für Tagessätze ist derzeit 20.000 €. Durch diese Begrenzung wird wieder mal der reiche Steuersünder bevorzugt.
Die Justiz kann maximal 720 Tagessätzen, also 2 Jahre, als Strafmaß festlegen. Zusätzlich zu den Tagessätzen muss der Steuersünder natürlich die Steuerschuld begleichen.
Wozu dient die Regelung von Tagessätzen?
Diese Regelung mit der Festlegung von Tagessätzen dient einerseits der Entlastung der Gerichte und andererseits dem schnellen Fortgang eines Steuerhinterziehungsverfahren.
Die Besonderheit einer Verurteilung zu Tagessätzen besteht darin, dass der Verurteilte in einem von Gericht festgelegten Zeitraum diese Summen in beliebigen Abständen und beliebiger Höhe zahlen kann. Die Summe wird sozusagen zinslos kreditiert. Diese Regel hilft wiederum Geringverdienern.
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