Steuern für Unternehmen in Deutschland

Steuern für UnternehmenAlle Unternehmen, die ihren Sitz in Deutschland haben, sind nach deutschem Recht steuerpflichtig. Konsequenz dieser Steuerpflicht ist, dass Unternehmen, abhängig von Ihrer Rechtsform, der Art des Unternehmens und ihrer Größe, verschiedene Arten von Steuern zahlen müssen.

Geregelt werden Steuern für Unternehmen durch das deutsche Steuerrecht.

Das deutsche Steuerrecht ist komplex

Nachdem das deutsche Steuerrecht sehr komplex und umfangreich ist, stoßen gerade Existenzgründer in puncto Steuern oftmals an ihre Grenzen.

Um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden und die steuerlich günstigste Unternehmensform für das eigene Unternehmen zu wählen, ist es unbedingt angeraten, bereits vor der Unternehmensgründung einen Steuerberater zu konsultieren, der Ihnen sowohl in der Anfangsphase als im weiteren Verlauf Ihrer unternehmerischen Tätigkeit beratend zur Seite steht.

Im Folgenden ein Überblick darüber, welche Unternehmensarten, welche Steuern zahlen müssen.

Die Steuerpflicht für Unternehmen variiert

Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass Steuerpflichten, die einzelne Unternehmen erfüllen müssen, von Unternehmen zu Unternehmen variieren können.

Ein erster deutlicher Unterschied zeigt sich bereits in der Art der Tätigkeit. So müssen Unternehmen, die unter die freien Berufe fallen wie Rechtsanwälte, Zahnärzte oder Steuerberater andere Steuern zahlen, als Gewerbebetriebe. Die Liste der „freien Berufe“ ist lange nicht erschöpft mit den freien Berufsgruppen Rechtsanwälte, Ärzte, Steuerberater… einen ausführlicheren Überblick finden Sie hier.

Überdies hinaus ist die Rechtsform, die man bei der Gründung eines Unternehmens gewählt hat, entscheidend darüber, welche Steuern ein  Unternehmen zahlen muss.

Die deutlichsten Unterschiede in Bezug auf die Steuern gibt es dabei zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften zu verzeichnen.

So unterliegen zum Beispiel Kapitalgesellschaften wie die GmbH der Pflicht, Körperschaftsteuer zu zahlen. Personengesellschaften wie die GbR müssen keine Körperschaftsteuer entrichten.

Die wichtigsten Steuern für Unternehmen im Überblick

Die Umsatzsteuer

Eine der wichtigsten Steuern für Unternehmen in Deutschland, ist die Umsatzsteuer. Sie zählt zu den Steuern für Unternehmen, die die meisten Gewerbetreibenden leisten müssen. Die Umsatzsteuer muss von allen Unternehmen abgeführt werden, die nicht unter die Kleinunternehmerregelung fallen.

Durch die Umsatzsteuer werden alle Umsätze versteuert, die ein Unternehmen erwirtschaftet hat. Der in Deutschland geltende Umsatzsteuersatz beträgt 19%.

Manche Unternehmen unterliegen in der Umsatzbesteuerung dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7%.

Unternehmer, müssen in aller Regel monatlich oder vierteljährlich eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben und am Ende des Jahres eine Jahresumsatzsteuererklärung.

Die Umsatzsteuer, die an das Finanzamt abgeführt werden muss, kann durch die Vorsteuer gemindert werden.

Unter Vorsteuer versteht man den Steueranteil, der in den Eingangsrechnungen eingerechnet ist. Dieser kann als Vorsteuer beim Finanzamt geltend gemacht werden. Unternehmer erhalten diese Beträge vom Finanzamt zurück. -> Wie man die Vorsteuer berechnet

Es besteht für Unternehmer die Möglichkeit einer Befreiung von der Umsatzsteuer. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass man die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmt.

Wenn Sie von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen, müssen Sie unbedingt wissen, dass Sie in diesem Fall keine Vorsteuer geltend machen können!

Die Gewerbesteuer

Eine weitere Steuer, die Unternehmen entrichten müssen, ist die Gewerbesteuer. Einzelunternehmen und Personengesellschaften sind bis zu einem Gewinn von 24.500 Euro von der Gewerbesteuer befreit. 24.500 Euro stellt also den Gewerbesteuer Freibetrag dar.

GmbHs kommen nicht in den Genuss eines Freibetrags. Sie müssen auf jeden Gewinn Gewerbesteuer zahlen. Die Gewerbesteuer wird von den Kommunen festgelegt und variiert stark.  Sie wird basierend auf dem Hebesatz der jeweiligen Gemeinde bzw. Stadt berechnet.

Der zu zahlende Betrag wird Ihnen als Unternehmer im Rahmen der Gewerbesteuererklärung mitgeteilt. Freie Berufe sind von der Gewerbesteuer befreit.

Die Körperschaftsteuer

Die Körperschaftsteuer ist die Steuer auf das Einkommen, das von Kapitalgesellschaften wie GmbHs, AGs, Vereinen oder auch Genossenschaften abgeführt werden muss. Die Körperschaftsteuer beläuft sich auf 15% des zu versteuernden Einkommens.

Die Berechnung des zu versteuernden Einkommens basiert auf der Steuerbilanz. Hier kommen des Weiteren verschiedene Korrekturen zum Einsatz. Diese werden durch die Steuergesetze vorgegeben.

Das zu versteuernde Einkommen muss jedes Jahr zusammen mit der Körperschaftssteuererklärung dem Finanzamt übermittelt werden. Auch in Bezug auf die Verpflichtung zur Abführung der Körperschaftssteuer gibt es wieder einige Ausnahmen.

So müssen zum Beispiel politische Parteien oder Körperschaften, die mildtätig, gemeinnützig oder kirchlichen Zwecken dienen, keine Körperschaftsteuer zahlen. Die Ausnahme gilt auch für Unternehmen des Bundes.

Die Einkommensteuer

Bei der Einkommenssteuer handelt es sich wohl um die wichtige Steuer für Unternehmen in Deutschland. Jeder Unternehmer in der BRD muss Einkommenssteuer zahlen.

Die Einkommenssteuer für Unternehmen wird im Rahmen der Einkommenssteuererklärung ermittelt. Die Einkommenssteuererklärung muss von Unternehmen jährlich beim Finanzamt abgegeben werden.

Wie hoch die zu leistende Einkommenssteuer ist, wird anhand des Einkommenssteuertarifes ermittelt. Als Unternehmer sollten Sie wissen, dass sie von zahlreichen Freibeträgen profitieren können. Freibeträge reduzieren Ihren Gewinn und wirken sich damit steuermindernd aus.

Es wird dringend empfohlen, die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen

Was bereits zu Beginn betont wurde, soll an dieser Stelle nochmals hervorgehoben werden: die Dienste eines Steuerberaters bringen Kosten mit sich, die gerade Existenzgründer, die zumeist über limitierte finanzielle Mittel verfügen, oftmals gerne einsparen möchten.

Doch an einer steuerlichen Beratung und Unterstützung zu sparen ist gerade in einem Land wie Deutschland, in dem die Steuergesetze derart umfangreich sind, definitiv nicht angebracht.

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