Vorsteuerabzug – eine kurze Begriffsklärung

Vorsteuerabzug
Vorsteuerabzug

Der Vorsteuerabzug ist für Unternehmen ein wichtiger Posten im Betriebsergebnis sowie bei der Liquidität.

Vorsteuerabzug bedeutet, vereinfacht gesagt, dass ein Unternehmer, der bei einem anderen Unternehmer Waren oder Dienstleistungen einkauft, die dabei gezahlte Umsatzsteuer zurück erhält.

Das trifft natürlich nur auf jene Unternehmen zu, die umsatzsteuerpflichtig sind. Denn nur diese sind vorsteuerabzugsberechtigt.

Für Kleinunternehmer ist kein Vorsteuerabzug möglich

Kleinunternehmer mit einem Jahresumsatz (Umsatz, nicht Gewinn) bis 50.000 Euro können sich von der Umsatzsteuer befreien lassen. Was sich gut anhört, weil mit weniger Bürokratie verbunden, hat aber auch einen Nachteil, nämlich: kein Vorsteuerabzug möglich.

Wer keine Umsatzsteuer einnimmt, kann auch keine Vorsteuer abziehen.

So funktioniert der Vorsteuerabzug

Konkret funktioniert der Vorsteuerabzug folgendermaßen. Jedes Unternehmen, das zur Umsatzsteuer verpflichtet ist, muss auf seiner Rechnung die Umsatzsteuer ausweisen. Der Verbraucher kennt das.

Wenn er beispielsweise einen Fernseher kauft, da kann er ganz genau sehen, was er davon direkt an den Staat berappen muss.

Kauft nun ein Unternehmen für seine betriebliche Tätigkeit einen solchen Fernseher (beispielsweise), so zahlt er beim Kauf an das liefernde Unternehmen neben dem Nettobetrag auch die Umsatzsteuer, also den Bruttobetrag. Einmal angenommen, das Unternehmen verkauft den Fernseher zu einem höheren Preis weiter.

Es hat daraus also einen Mehrwert erzielt (Einkaufspreis minus Verkaufspreis gleich Mehrwert).

Und siehe da, hier kommt die Mehrwertsteuer her. Denn dieser Mehrwert wird besteuert. Und zwar durch die Differenz zwischen Vorsteuer und Umsatzsteuer. Beim Verkauf des Fernsehers wird wieder eine Umsatzsteuer fällig, die das Unternehmen vom Käufer erhält.

Die Umsatzsteuer ist ein durchlaufender Posten

Umsatzsteuer ist grundsätzlich nur ein durchlaufender Posten und muss vom Unternehmen an das Finanzamt unverzüglich abgeführt werden. Abzüglich, ja abzüglich der Vorsteuer.

Also jener Steuer, die das Unternehmen beim Einkauf des Fernsehers an das verkaufende Unternehmen in Form der Umsatzsteuer gezahlt hat.

Warum ist der Vorsteuerabzug so wichtig?

Der Vorsteuerabzug ist besonders wichtig, da Unternehmen dadurch ihr Betriebsergebnis und ihre Liquidität erhöhen können.

Bei Unternehmen mit größeren Umsätzen, die eine monatliche Umsatzsteuervoranmeldung abgeben müssen, muss die Differenz zwischen vereinnahmter Umsatzsteuer und gezahlter Vorsteuer monatlich an das Finanzamt überwiesen werden, denn sie gehört dem Fiskus.

Da der Vorsteuerabzug die zu zahlende Umsatzsteuer mindert, hat das Unternehmen mehr Geld monatlich zur Verfügung. Das wirkt sich auch auf das jährliche Betriebsergebnis aus, denn die Umsatzsteuer ist eine Betriebsausgabe, die Vorsteuer eine Betriebseinnahme.

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