Der Begriff Steuerhinterziehung verständlich definiert
Steuern muss jeder zahlen, der Einkommen erzielt. Das ist in jedem Land der Welt so, das sich zivilisiert nennt.
Sowohl Bürger als auch Unternehmen sind steuerpflichtig.
Steuern hinterziehen oder Steuern minimieren: ein großer Unterschied
Steuerzahler sind per se daran interessiert, möglichst wenig von ihrem Einkommen abgeben zu müssen. Das ist menschlich und ökonomisch verständlich. Deshalb nutzen insbesondere Unternehmen oder Menschen mit hoher Steuerbelastung gern die legalen Möglichkeiten, die Steuer zu minimieren.
Zwischen diesen legalen Möglichkeiten und der Steuerhinterziehung ist es jedoch ein schmaler Grat.
Steuerhinterziehung ist eine Straftat
Die Steuerhinterziehung ist eine Straftat gemäß Paragraph 370 der Abgabenordnung. Im Gegensatz zu anderen Straftaten ist sogar der Versuch mit Strafe bedroht. Sie ist grundsätzlich von den staatlichen Organen zu verfolgen, eine Wahlmöglichkeit besteht nicht.
Leichtfertige Steuerverkürzung ist eine Ordnungswidrigkeit
Anders ist das jedoch bei der leichtfertigen Steuerverkürzung gemäß Paragraph 378 Abgabenordnung. Diese stellt nur eine Ordnungswidrigkeit dar und kann, muss aber nicht verfolgt werden.
Die Voraussetzungen für eine Steuerhinterziehung sind genau gesetzlich definiert. Sie setzt voraus, dass den Finanzbehörden über steuerliche wesentliche Tatbestände unrichtige oder unvollständige Angaben gemacht werden.
Zusätzlich muss eine Verkürzung der Steuer das Ergebnis sein. Ganz wesentlich ist, dass bei der Steuerhinterziehung die Tat vorsätzlich begangen sein muss.
Wann gilt eine Steuerhinterziehung als vollendet?
Wann eine Steuerhinterziehung vollendet ist und somit verfolgt werden muss, ist immer wieder Anlass zum Streit. Bei Einkommensteuererklärungen beispielsweise geht die Finanzbehörde davon aus, dass die Steuerhinterziehung nach Ablauf des Veranlagungszeitraums vollendet ist.
Handelt es sich hingegen um Voranmeldungen, wie beispielsweise bei der Umsatzsteuer, so gilt bereits eine Versäumnis der Anmeldefrist als vollendete Steuerhinterziehung.
Strafen für Steuerhinterziehung in Deutschland
Steuersünder werden in Deutschland mit Freiheitsstrafe bis 5 Jahre oder Geldstrafe bestraft. In besonders schweren Fällen kann auch eine Gefängnisstrafe bis 10 Jahre verhängt werden.
Für die Bemessung der Strafhöhe kommt es insbesondere auf die Höhe der verkürzten Steuer an. Bis zu 50.000 € verkürzter Steuer wird eine Geldstrafe im Allgemeinen als angemessen erachtet.
Im Bereich von 50.000 € – 100.000 € kann dazu noch eine Gefängnisstrafe auf Bewährung als gerecht erachtet werden. Ab 100.000 € geht es dann mit ziemlicher Sicherheit in den Bau.
Die Finanzbehörden gehen rigoros gegen Steuersünder vor
Sofern Finanzbehörden von einer Steuerhinterziehung Kenntnis erhalten, gehen sie dagegen rigoros vor. In 2011 wurden über 13.500 Personen deswegen belangt. Die Steuer CDs aus der Schweiz lassen grüßen.
Liste mit Ländern mit den größten Verlusten aufgrund von Steuerhinterziehung
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