Welche Steuerklasse bei Rentenbeginn?

Steuerklassen spielen grundsätzlich nur bei abhängig Beschäftigten eine Rolle.
Arbeiter und Angestellte erhalten von ihrem Bruttolohn jeden Monat die Lohnsteuer abgezogen, ebenso wie die Sozialausgaben.
Die Steuerklasse bestimmt die Höhe der Lohnsteuer
Wie viel Lohnsteuer das ist, wird mittels der Steuerklasse berechnet. In welche Lohnsteuerklasse jemand einen geteilt wird, hängt von sozialen Bedingungen wie etwa verheiratet sein (neuerdings auch mit eingetragenem Lebenspartner zusammenlebend) und Anzahl der Kinder ab. Auf diese Weise will der Staat politisch gewollte Entwicklungen (Ehepaare, Kinder) steuerlich besser stellen.
Wann die Steuerklasse für Rentner keine Rolle spielt und wann schon
Ist das Arbeitsleben vorbei und die Rente winkt, spielt es für den Rentner in spe keine Rolle, welche Lohnsteuerklasse er zuvor hatte. Die Steuerklasse Rentner ist in diesem Fall somit nicht von Relevanz. Jedenfalls dann, wenn er allein lebt oder bei einem Ehepaar beide Rentner werden.
Anders ist es jedoch, wenn einer der Partner Rentner (siehe hierzu auch Steuern Rentnerehepaar) wird, der andere weiterhin Arbeitnehmer bleibt.
In diesem Fall sollte der Weiterarbeitende unbedingt in die Steuerklasse 3 wechseln.
In dieser hat er den geringsten Lohnsteuerabzug und somit den höheren Nettolohn. Der höhere Nettolohn kann wiederum wichtig sein, wenn der Arbeitnehmer krank wird oder Arbeitslosengeld erhält.
Diese Variante hat allerdings den Nachteil, dass das Paar jährlich eine Einkommensteuererklärung abgeben muss.
Aber Rentner müssen dies neuerdings sowieso, mindestens zu Anfang der Rentenzeit.
Die Konsequenzen der Rentenreform 2004
Rentner müssen im Ergebnis der Rentenreform 2004 Steuern zahlen. Der Anteil der Rente, der versteuert wird, hängt vom Kalenderjahr bei Renteneintritt ab.
So wurde bei Menschen, die ihre Rente ab 2005 erhielten, 50 % der Rente besteuert. Danach wurde dieser Prozentsatz jährlich um 2 % erhöht, bis er 2010 60 % betrug. 2015 sind es 70 %, 2020 80 %.
Und wer im Jahr 2040 in Rente geht, muss volle 100 % der Rente versteuern. Das hört sich allerdings schlimmer an, als es ist. Denn es gibt ja noch den steuerlichen Grundfreibetrag.
Wann muss ein Rentner Steuern zahlen?
Erst, wenn ein Rentner mehr Rente erhält, als der Grundfreibetrag festlegt, muss er überhaupt Steuern zahlen.
Dieser Grundfreibetrag liegt derzeit bei etwa 8400 € im Jahr und wird jährlich angepasst.
Das bedeutet, dass ein Rentner, der monatlich 1000 €, jährlich also 12.000 € erhält und im Jahr 2005 in Rente ging, von den 12.000 € nur 6000 € versteuern muss. Er liegt damit innerhalb des Grundfreibetrags und muss nichts bezahlen.
Online Steuerberatung Steuerklasse bei Rentenbeginn
Sie haben eine steuerliche Frage zum Thema "Steuerklasse bei Rentenbeginn"? Fragen Sie einen Steuerberater online! -> So funktioniert die Online Steuerberatung