Wie hoch ist die Lohnsteuer bei einem Praktikum?

In Deutschland hat sich eine sogenannte Generation Praktikum herausgebildet.
Junge Menschen, die in Ausbildung stehen oder diese gerade abgeschlossen haben und keinen Job in Ihrem Ausbildungsberuf finden.
Damit sie etwas Praxis auf ihrem Tätigkeitsgebiet finden, suchen sie aushilfsweise, solange ein richtiger Job noch nicht gefunden ist, die Möglichkeit, Erfahrungen in einem Praktikum zu sammeln und zu vertiefen.
Unternehmen freuen sich über günstig Praktikanten
Unternehmen, besonders große Unternehmen, machen sich dies gerne zunutze und beuten nicht selten die Menschen gnadenlos aus. Sie bieten kostenlose Praktika an.
Das bedeutet, dass der Praktikant seine Arbeit umsonst zur Verfügung stellen muss. Als Lohn erhält er lediglich berufliche Erfahrung.
Die Lohnsteuer im bezahlten Praktikum
Wer das Glück hat, ein bezahltes Praktikum zu bekommen, muss möglicherweise für den erhaltenen kärglichen Lohn auch noch Steuern zahlen. Ob und wie viel, hängt von dem Anstellungsverhältnis ab.
Bei einem Praktikum auf 450 Euro Basis muss der Praktikant keine Steuern zahlen
Wie bei allen anderen Arbeitnehmern auch, können sie einen Minijobber Vertrag bis maximal 450 € monatlich abschließen.
Sie werden dann vom Arbeitgeber als Minijobber bei der Knappschaft angemeldet, der Arbeitgeber führt die notwendigen Steuern und Sozialabgaben ab.
Der Praktikant ist dabei krankenversichert, er sammelt jedoch keine rentenrechtlichen Zeiten an.
Dies kann er beantragen muss dafür einen geringen Betrag von seinem Einkommen zahlen.
Lohnsteuer im Praktikum in einem ganz „normalen“ Arbeitsverhältnis
Die weitaus bessere Variante für den Praktikanten ist es, ein ganz normales Arbeitsverhältnis zu begründen, auf Lohnsteuerkarte.
Entsprechend seiner Lohnsteuerklasse, die er vom Finanzamt zugeteilt bekommt, wird vom Arbeitslohn Lohnsteuer abgezogen. Ebenso Sozialbeiträge.
Welche Steuerklasse im Praktikum?
Praktikanten sind meist junge Menschen, die unverheiratet und ohne Kinder sind. Demzufolge landen sie in Lohnsteuerklasse 1, wo die Besteuerung am höchsten ist, nach der Lohnsteuerklasse 6.
Eine Einkommensteuererklärung sollte abgegeben werden
Diesen Praktikanten ist zu empfehlen, am Jahresanfang für das vergangene Jahr unbedingt eine Einkommensteuererklärung abzugeben. Bei dieser Einkommenssteuererklärung wird geprüft, wie hoch der gesamte Jahresverdienst ist.
Wobei vom verdienten Einkommen noch die Werbungskosten und andere steuerlich relevante Sachverhalte abgezogen werden. Mit der so ermittelten Summe wird die Steuer aus der Lohnsteuertabelle entnommen.
Der steuerliche Grundfreibetrag für Praktikanten
Wobei der tatsächliche Steuerabzug vom Finanzamt im Rahmen des Einkommenssteuerbescheides erst nach Abzug des steuerlichen Grundfreibetrages festgelegt wird. Dieser steuerliche Grundfreibetrag (derzeit etwa 8400 €) wird jährlich geändert.
Lohnsteuer zurückerhalten als Praktikant
Auf diese Weise ist es möglich, dass der Praktikant einen Teil der Lohnsteuer zurück erhält. Es ist stets empfehlenswert, dass bei der Erarbeitung einer solchen Einkommensteuererklärung ein Lohnsteuerhilfeverein zurate gezogen wird.
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